26.11.2019
Wo drückt der Schuh

MUNA Park – FREIE WÄHLER informieren

Bei der sehr gut besuchten Veranstaltung der Freien Wähler „Wo drückt der Schuh“ stand diesmal die Stadtratsentscheidung zum Munapark im Mittelpunkt.

Zunächst erläuterte Bürgermeister Klaus Ritter die beiden eingereichten Vorschläge von Sontowski und Tenbrinke - von ursprünglich 12 Investoren blieben diese zwei übrig -  anhand einer Präsentation.

Grundlage war eine Vereinbarung, die Wohnungen, seniorengerechtes Wohnen sowie Verkaufsflächen enthielt. Diese Vereinbarung wurde den möglichen Investoren mit auf den Weg gegeben. In einem Gremium, in dem neben den Eigentümern (Stadt Traunreut, Stadelmann und ALDI)auch die CIMA, Fr. Dr. Beer und je ein Vertreter der im Stadtrat vertretenen Parteien vertreten waren, wurde über beide Vorschläge beraten. Die Entscheidung fiel mit großer Mehrheit für das Projekt von Sontowski & Partner. Ritter hob hervor, dass jede Stadtratsfraktion stets über den aktuellen Stand informiert war.

Die Vorgaben wurden von beiden Bewerbern gut umgesetzt. Nachteil des Vorschlages von Tenbrinke ist, so Ritter, die Ost-Westausrichtung und die Parkplätze direkt am Traunring. Klarer Vorteil des Vorschlages von Sontowski  & Partner ist die bessere Umsetzbarkeit. So könnte ALDI während der Bauphase den bisherigen Markt weiter betreiben, was bei Tenbrinke nicht der Fall wäre.

Laut Bürgermeister Ritter handelt sich hier um ein Grundkonzept. Es ist noch viel veränderbar, auch mehr Geschoßwohnungsbau ist noch möglich.

In der anschließenden Fragerunde wollte Franz Schützinger wissen, wieso in dem Konzept kein Kreisverkehr auf Höhe der Porschestraße berücksichtigt wurde und ob nach Kündigung des Investors Küblböck das Kantstraßenkonzept (Kanthöfe) immer noch aktuell ist. In Sachen Kreisverkehr Porschestraße wies Klaus Ritter darauf hin, dass es bereits vor einem Jahr einen Mehrheitsbeschluss des Stadtrates gegen einen Kreisverkehr an dieser Stelle gab (wie auch schon 2002 unter dem damaligen Bürgermeister Parzinger). Außerdem würde man die nötige Fläche nicht bekommen und bei einer nachträglichen Einplanung wären die Verträge nichtig. Folge: Es müsste neu zu planen begonnen werden. Das Kantstraßenkonzept mit den Kanthöfen ist laut Aussage von Ritter weiter aktuell.

Ernst Biermaier sagte, dass die innerstädtische Verdichtung das Ziel sein solle. Aus seiner Sicht wäre eine zusätzliche Etage mit zurückgesetzten Penthousewohnungen attraktiv. Fraktionssprecher Konrad Unterstein antwortete darauf, dass auf Anregung der FW-Fraktion ein diesbezüglicher Vorschlag in die weitere Planung von Sontowski & Partner mit aufgenommen werden kann.

Mark Gross wollte wissen, was mit den dann leerstehenden Ladenlokalen passiert, sollten DM und Fressnapf in den Munapark umziehen. Im Falle von Fressnapf ist eine Sache vom Eigentümer Stadelmann. Bei DM - derzeit neben dem ehemaligen BayWa –Gelände - ist das schon etwas schwieriger, die richtigen Geschäfte für diesen Bereich zu finden.

Von Interesse war auch die Frage, wie es mit der Frühlinger Spitz-Straße weitergeht. Der Stadtrat fasste auf Grund eines Bürgerbegehrens den Beschluss, diese Straße auszubauen. Doch leider sind Bürgermeister Klaus Ritter derzeit die Hände gebunden, weil die anderen Parteien immer wieder verzögern.

Dazu sagte Konrad Unterstein, dass die FW-Fraktion gegen einen Fahrradschutzstreifen auf dem Bestand ist und als Ziel eine ordentliche Planung mit abgesetzten Fuß-und Radweg sieht. Ein neues Gesamtverkehrskonzept (FW-Antrag wurde im Stadtrat angenommen) bei dem auch der Munapark, die Kreisverkehre und Ampeln sowie auch die Vision 2045 des Arbeitskreises Verkehr berücksichtigt werden sollen, wird derzeit verfolgt.

Wie der aktuelle Stand in Sachen Übernahme der TUS-Halle durch die Stadt ist, wollte ein Zuhörer wissen. Dazu sagte Ritter, dass die Stadt die Halle nur ohne Vorbedingungen übernimmt und dass diese dann kostenfrei von allen Vereinen genutzt werden darf. Laut Ritter liegt der Ball nun beim TuS-Vorstand, der darüber entscheiden muss.

Thema war auch der vieldiskutierte geplante Kreisverkehr in der Kantstraße. Hierzu drückte Klaus Ritter sein Unverständnis über zwei Stadträte aus, die sich nach einem Mehrheitsbeschluss pro Kreisverkehr öffentlich gegen diesen aussprachen. Stadtratsbeschlüsse sollten geachtet werden, auch wenn man selbst dagegen war. Matthias Bauregger vertrat die Ansicht, dass ca. 80% der Traunreuter so einen Kreisverkehr noch nicht erlebt haben und dieser sicherer ist, als die aktuelle Situation in der Kantstraße. Ernst Biermaier ergänzte, dass mit dem Kreisverkehr ein fließender Verkehr garantiert ist und man auch das Gesamtkonzept berücksichtigen sollte. Ein weiterer Aspekt ist auch der CO2- Ausstoß.

Fraktionssprecher Unterstein informierte noch über das im Stadtrat vorgestellte Wohnungskonzept, welches durch Herrn Dr. Tekles kürzlich erarbeitet wurde. Demzufolge besteht in Traunreut ein Zusatzbedarf von ca. 1000 Wohneinheiten. Beim sozialen Wohnungsbau herrscht laut dem Konzept ein Überangebot. In diesem Zusammenhang wurde auch der Antrag zur Gründung einer Wohnungsbaugesellschaft gestellt. Die FREIEN WÄHLER stellten den Antrag, Herrn Dieplinger vom Landratsamt einzuladen, um Hintergrundinformationen zu bekommen. Dieser Antrag wurde mehrheitlich angenommen.